Es gibt viele Klischees über Arbeitssuchende: Faule, Sozialhilfeempfänger oder sogar Betrüger. Aber was ist es wirklich? Ist es nicht an der Zeit, die Frage an die Personalvermittler selbst zu richten? Dieser Artikel lädt zum kritischen Nachdenken über Arbeitsmarktstereotypen ein und verdeutlicht nicht nur die Schwere der Vorurteile gegenüber Arbeitslosen, sondern auch die Defizite der Personalvermittler.
Anhaltende Vorurteile gegenüber Arbeitssuchenden
Laut einer aktuellen Studie assoziiert immer noch ein besorgniserregender Teil der Bevölkerung Arbeitssuchende zu Faulheit und Assistenz. Tatsächlich glauben 37 % der Franzosen, dass Arbeitslose faul sind. Durch diese negative Wahrnehmung entsteht ein Teufelskreis: Wer aktiv Arbeit sucht, wird durch dieses erniedrigende Bild stigmatisiert und entmutigt.
Personalvermittler, Opfer ihrer eigenen überzogenen Erwartungen
An diesem Phänomen tragen auch Personalvermittler ihre Mitverantwortung. Bestimmten Studien zufolge werden 17 % der Rekrutierungen von den Personalvermittlern selbst als schwierig angesehen. Eine Schwierigkeit, die oft einem angeblichen Problem zugeschrieben wird Mangel an geeigneten Kandidaten oder die Diskrepanz zwischen dem Profil der Kandidaten und den Erwartungen der Arbeitgeber. Aber ist das wirklich so?
Teilweise unrealistische Forderungen
Personalvermittler sind oft zu anspruchsvoll und suchen nach dem perfekten Kandidaten, der alle Kriterien einer langen Liste erfüllt. Dies verkompliziert den Rekrutierungsprozess und entfremdet potenzielle Kandidaten, die dennoch kompetent sind. Dies hat zur Folge, dass Arbeitssuchende zu Unrecht als ungeeignet oder faul abgestempelt werden, obwohl es häufig um ein Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage geht.
Eine Frage der Wahrnehmung und der gemeinsamen Verantwortung
Es ist zu einfach, die Schuld allein den Arbeitssuchenden zuzuschieben. Auch Personalvermittler müssen sich selbst hinterfragen und ihre Methoden und Erwartungen überdenken. Der Arbeitsmarkt kann nur funktionieren, wenn jeder Akteur – ob Arbeitssuchender oder Personalvermittler – seinen Teil der Verantwortung übernimmt.
Ein kollaborativer Ansatz für einen besseren Arbeitsmarkt
Um diesen Kreislauf aus Vorurteilen und Missverständnissen zu durchbrechen, ist ein stärker kooperativer Ansatz zwischen Personalvermittlern und Kandidaten erforderlich. Indem man sich einem öffnet realistischere Einschätzung der Fähigkeiten und Erwartungen können Personalvermittler verborgene Talente entdecken und Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt verringern. Arbeitssuchende müssen ihrerseits ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und Widerstandsfähigkeit gegenüber gesellschaftlicher Stigmatisierung zeigen.